Mehr als 150 Antifaschist:innen protestierten mit uns am vergangenen Freitag (4.6.21) gegen die Kundgebung der extrem rechten „Patriotic Opposition Europe“ (POE) in Münster. Deren Organisatoren, Markus Rahmsdorf und Kevin Gabbe, konnten hingegen gerade einmal ein knappes Dutzend Personen mobilisieren und waren weitgehend isoliert. Wir danken allen, die so kurzfristig mit uns gegen die POE und ihre Freund:innen auf die Straße gegangen sind und wieder mal deutlich gemacht haben: Keinen Meter den Nazis!
Alle Infos und unser Fazit in unserer Pressemitteilung vom 04.06.
Münster: Lautstarker Proteste gegen extrem rechte Kundgebung – offener Schulterschluss der verschwörungsideologischen Gruppen aus Münster mit der extremen Rechten
Mehr als 150 Menschen protestierten heute in Münster gegen eine Kundgebung der extrem rechten „Patriotic Opposition Europe“ (POE). Zu der Veranstaltung der POE kamen gerade einmal knapp 10 extreme Rechte.
Eine herbe Enttäuschung für die Organisatoren, den Youtube-Streamer Kevin Gabbe und Markus Rahmsdorf, der sich vorher im Umfeld der extrem rechten AfD in Münster bewegt hatte. Eindeutig in der Unterzahl und vom Gegenprotest abgeschirmt, gingen die Redebeiträge der extremen Rechten weitgehend unter. „Münster hat heute erneut gezeigt, dass es ein schlechtes Pflaster für die extreme Rechte ist“, so Carsten Peters vom Bündnis „Keinen Meter den Nazis“, das zum Protest aufgerufen hatte. „Hier ist kein Platz für rechte Hetze – egal von wem, in welchem Gewand und zu welchem Anlass sie verbreitet wird. Und das bleibt so.“
In Ihren Redebeiträgen beschworen die Neonazis bekannte Verschwörungstheorien und versuchten so, weiteren Anschluss in der Corona-leugnende Szene zu finden. Zumindest das gelang ansatzweise: Frank Fraune, der Anmelder der verschwörungsideologischen Autokorsos in Münster, stellte der POE seinen Lautsprecherwagen zur Verfügung und nahm auch an der Kundgebung teil. Für das Bündnis wenig überraschend: „Die Corona-leugnenden Autokorsos von Herrn Fraune wurden von der extremen Rechten, u.a. der AfD, beworben und es waren regelmäßig Personen aus der extremen Rechten daran teil“, so Liza Schulze-Boysen vom Keinen Meter-Bündnis, „Die Distanzierung hat Herrn Fraune sowieso niemand abgenommen. Dass er jetzt unverblümt gemeinsame Sache mit offenen Neonazis macht, überrascht uns wenig.“
Das Bündnis attestiert der Corona-leugnenden Szene seit Längerem eine Offenheit für die extreme Rechte und hatte deshalb immer wieder zu Protesten aufgerufen. „Wir haben immer gesagt, dass diese Szene mit ihren (strukturell) antisemitischen Verschwörungserzählungen offen für die extreme Rechte und mit dieser inhaltlich oft auf der gleichen Wellenlänge ist“, ordnet Carsten Peters die neue Kooperation ein, „das bestätigt sich nun eindeutig.“ Auf die Ankündigung der POE, nun ggf. wöchentlich zu demonstrieren, reagiert das Bündnis gelassen: „Das haben sich schon viele andere extrem rechte Gruppierungen in Münster vorgenommen“, so Liza Schulze-Boysen, „Bislang hat das keine lange durchgehalten. Wir werden da sein, wenn die extreme Rechte versucht, sich Räume zu nehmen. Die Münsteraner:innen haben einen langen Atem.“