Unsere Pressemitteilung zu den Protesten am 28.03.2021 in Münster. Danke an alle, die mit uns gegen Verschwörungsideologien und Antisemitismus auf der Straße waren!
Münster: Erfolgreicher Protest gegen Corona-leugnenden, rechtsoffenen Autokorso – Kritik an unverhältnismäßigem Polizeieinsatz
Am 28.03.2021 demonstrierten 200 Menschen in Münster gegen einen von verschwörungsideologischen Gruppen organisierten Autokorso. Das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ Münster, das zu den Protesten gegen die rechtsoffene, Corona-leugnende Demonstration aufgerufen hatte, wertet den Tag als Erfolg: „Wir haben heute mehr als deutlich gemacht, dass in Münster kein Platz für Verschwörungserzählungen, Antisemitismus und Corona-Leugner*innen ist“, erklärt Bündnissprecher Carsten Peters für das Bündnis.
Scharfe Kritik übt das Bündnis jedoch an der Taktik der Polizei. Diese hatte den Autokorso mit immensem Aufwand vom Protest abgeschirmt. Mindestens zwei Hundertschaften sowie Motorrad- und Fahrradstaffeln sicherten die Route des Autokorsos und gingen teils ruppig gegen Protestierende vor. Die Kundgebung des Bündnisses am Servatiiplatz wurde von der Einsatzleitung mit Gittern abgesperrt. Aus Sicht des Bündnisses vollkommen unverhältnismäßig. „Während dem Autokorso eine möglichst prominente Route durch die Innenstadt ermöglich wird, wird unser Protest so platziert, dass er möglichst wenig stört“, so Katharina Köhnke vom Bündnis, „es drängt sich der Verdacht auf, dass man hier mit zweierlei Maß misst.“
Am verschwörungsideologischen Autokorso nahmen trotz dieser Unterstützung seitens der Polizei mit nicht einmal 30 Autos deutlich weniger Menschen als bei der ersten derartigen Veranstaltung am 7.3.2021 teil. „Die Nachricht, dass sich ein Ausflug zu einer verschwörungsideologischen Demo nach Münster nicht lohnt, spricht sich offensichtlich rum“, zieht Köhnke Bilanz, „die Proteste wirken ganz offensichtlich.“ Für den Fall, dass es noch mal zu einem verschwörungsideologischen Autokorso in Münster kommt, wird das Bündnis erneut zu Protesten mobilisieren. „Wir werden es nicht tolerieren, wenn Gruppen, die im ganzen Land mit Neonazis, Reichsbürger*innen, rechten Hooligans und Antisemit*innen jeglicher Couleur gemeinsame Sache machen, in Münster demonstrieren“, stellt Carsten Peters klar, „wir werden weiter gegen verschwörungsideologischen Gruppen auf die Straße gehen.“