Bis zu 1.500 Menschen demonstrierten heute in Münster gegen den Kreisparteitag des lokalen Kreisverbandes der AfD. Das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ hatte unter dem Motto „Für eine offene und freie Gesellschaft – Solidarität statt Ausgrenzung“ kurzfristig zu einer Kundgebung vor dem Münsteraner Rathaus aufgerufen. Die DemonstrantInnen setzten mit ihrem Protest erneut ein lautes, vielfältiges und deutliches Zeichen gegen die extrem rechte Partei und deren Inhalte, das Bündnis kündigt weitere Proteste für den Februar an.
Entsprechend zufrieden zeigte sich auch Carsten Peters, Pressesprecher des Bündnisses. „Wir wollten heute klar machen, dass Veranstaltungen der AfD mit ihrer nationalistischen, frauenfeindlichen und autoritären Agenda für uns keine Normalität darstellen“, so Peters, „und das ist uns heute zusammen mit vielen Menschen aus ganz unterschiedlichen Spektren gelungen – trotz sehr kurzer Vorlaufzeit und ungünstiger Bedingungen.“ RednerInnen verschiedener Initiativen, politischer Organisationen und sozialer Bewegungen machten in ihren Redebeiträgen deutlich, weshalb die AfD mit ihrer Politik eine Gefahr für eine offene und solidarische Gesellschaft darstellt und warum es notwendig ist, sich ihr immer wieder aktiv in den Weg zu stellen.
„Die AfD kann es so oft behaupten, wie sie will – sie ist keine ‚Partei wie alle anderen‘. Sie betreibt eine nationalistische und autoritäre Politik, diskriminiert Minderheiten, schürt aktiv Vorurteile und Stereotypen, verbreitet geschichtsrevisionistische Thesen und deligitimiert kontinuierlich demokratische und gesellschaftliche Institutionen,“ ergänzt Liza Schulze-Boysen, Pressesprecherin des Bündnisses, „Die AfD ist damit mitverantwortlich nicht nur für den politischen Rechtsruck, sondern auch für die anhaltende rechte Gewalt der letzten Jahre.“ Deshalb wird das Bündnis auch weiterhin gegen Veranstaltungen der extrem rechten Partei vorgehen.
„Eine Normalisierung der AfD wird es mit uns nicht geben“, so Peters, „wir werden nicht zulassen, dass die AfD auch in Münster die Spaltung der Gesellschaft vorantreibt.“ Mit Ausblick auf den von der AfD angekündigten Neujahrsempfang am 22. Februar 2019 hat das Bündnis bereits große Proteste angekündigt. „Wie auch in diesem Jahr werden wir
dafür sorgen, dass die AfD nicht ungestört das Rathaus des Westfälischen Friedens für ihre Hetze nutzen kann“, so Peters, „wir denken, dass auch dann wieder viele Münsteraner und Münsteranerinnen an unserer Seite stehen und zeigen, dass diese Stadt keinen Platz für Rassismus hat.“ „Die AfD sollte nicht damit rechnen, dass die Proteste gegen sie irgendwann einschlafen“, so Schulze-Boysen, „im Gegenteil: Die AfD kann sich schon einmal warm anziehen.“