Breiter Protest angekündigt – AfD-Veranstaltung in Burgsteinfurt abgesagt – Kritik am Ludwigshaus

Wie gestern bekannt wurde, hat die AfD ihre für den 25.11. angesetzte Veranstaltung im Ludwigshaus Burgsteinfurt wegen einer Erkrankung der AfD-Bundesvorsitzenden Frauke Petry abgesagt. Diese Absage hat sich mittlerweile nach unseren Informationen bestätigt. Ursprünglich war eine Vortragsveranstaltung mit Marcus Pretzell angekündigt zu der Frauke Petry kurzfristig ihr erscheinen angekündigt hat. Ob die Absage wirklich krankheitsbedingt erfolgte, ist für uns derzeit nicht nachprüfbar. Fest steht, dass der ursprüngliche Referent noch Gesund ist.

Sicher ist allerdings, dass die AfD auch im vermeintlich ruhigen Hinterland auf massiven Widerstand gestoßen wäre. Eine ganze Reihe von zivilgesellschaftlichen Organisationen und Initiativen, Parteien und Einzelpersonen hat innerhalb kürzester Zeit zu einer breiten Palette von Protestaktionen aufgerufen, um der AfD und ihrer rassistischen Hetze Paroli zu bieten. Das ist an sich bereits ein Erfolg.

Wir sind uns sicher, dass diese Nachricht bei der AfD angekommen ist und auch einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Wir bleiben dabei: Wer wie die AfD rassistische, nationalistische, völkische oder chauvinistische Positionen vertritt, muss mit unseren entschiedenen Widerstand rechnen!
Die direkten Gegendemonstrationen vor dem Ludwigshaus in Burgsteinfurt wurden mittlerweile von den Veranstaltenden abgesagt, damit ist auch die von uns organisierte gemeinsame Anreise nach Burgsteinfurt hinfällig und fällt aus! Das u.a. von den Kirchen organisierte „Fest der Kulturen“ wird weiterhin stattfinden und freut sich sicherlich auch über Besuch aus Münster!

Der Kreisverband Steinfurt der AfD hat angekündigt, die Veranstaltung mit Frauke Petry „zeitnah“ nachzuholen. Sollte die AfD wirklich einen zweiten Versuch in Steinfurt wagen – es wäre ja nicht das erste Mal, dass die AfD nicht hält, was sie verspricht – werden wir wieder da sein. Also haltet in der nächsten Zeit Augen und Ohren offen und achtet auf Ankündigungen.

In diesem Zusammenhang muss auch die Vermietung des Ludwigshauses an die AfD nochmal kritisch betrachtet werden. Der Eigentümer der Räumlichkeiten, ein ehemaliger Kommunalpolitiker, hatte die Vermietung an die AfD den Westfälischen Nachrichten gegenüber verteidigt und als „demokratischen Glücksfall“ bezeichnet. Die BürgerInnen wären so zu einer Auseinandersetzung mit der AfD gezwungen und würden sich dann entsprechend kritisch positionieren, lautete die krude Logik von Herrn S.. Warum es ein Glücksfall sein soll, zivilisatorische Errungenschaften wie Menschen- und Grundrechte gegen rechte Parteien verteidigen zu müssen, bleibt sein Geheimnis. Ausschlaggebend für sein Handeln war wohl eher sein ganz persönlicher wirtschaftlicher Glücksfall – eine größere Saalveranstaltung inklusive Bewirtung verspricht für ihn nicht unerhebliche Einnahmen.
Herr S. hatte darüber hinaus an die Bürger_innen appelliert, die Veranstaltung zum Anlass zu nehmen, Kritik an der AfD zu üben und sich ihr gegenüber zu positionieren. Er hätte als Eigentümer der Location die Chance gehabt, mit gutem Beispiel voranzugehen und der AfD die Räume zu verweigern. Das hat er aber nicht getan und daran muss er sich messen lassen. Wer Veranstaltungen rechter Parteien und Organisationen ermöglicht und Geschäfte mit diesen macht, positioniert sich eindeutig und muss dafür dann auch Kritik einstecken. Es bleibt abzuwarten, ob Herr S. seine Haltung überdenkt oder ob er der AfD weiterhin einen Raum für ihre Hetze bieten will.

Wir danken den vielen Menschen, die in den letzten Tagen Aktionen vorbereitet, Proteste organisiert, mobilisiert und ganz klar Position gegen rechte Hetze bezogen haben! Das macht Mut in schwierigen Zeiten. Kein ruhiges Hinterland – Rassismus entschlossen entgegen treten!

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