Protest gegen den AfD-Stammtisch im „Kruse Baimken“

188883Die AfD und ihre Jugendorganisation „Junge Alternative“ nutzen regelmäßig die Gaststätte „Kruse Baimken“ für ihre Versammlungen. Gestern wurden die Gäste des Lokals über die AfD-Treffen informiert. Der Wirt des „Kruse Baimken“ hält bislang, ungeachtet der massiven Rechts-Entwicklung der AfD, an der Überlassung seiner Räumlichkeiten für die Partei fest. Im Folgenden dokumentieren wir den Flugblatttext (Quelle):

 

Keine Lust das leckere Kaltgetränk zwischen rechter Hetze und rassistischen Stammtischparolen zu genießen? Dann ist das Kruse Baimken der falsche Ort für Sie!

Fröhliche Menschen im Biergarten des Kruse Baimken, unbeschwertes Freizeit-vergnügen, nette Gespräche mit Freundinnen und Freunden, ausgelassene Stimmung. Das ist die eine Seite des Kruse Baimken. Die andere Seite findet sich oben im Lokal in einem Hinterzimmer. Jeden Mittwoch hält die „Alternative für Deutschland“ (AfD) dort ihren Stammtisch und Veranstaltungen ab. Freitags trifft sich hier oftmals die AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“ (JA). Seit vielen Jahren kann die Münsteraner AfD hier mit Rückendeckung des Wirtes ihre Veranstaltungen abhalten.

Die AfD hat sich in den letzten zwei Jahren stark radikalisiert. In der Partei haben die Rechtsaußen-Kräfte, die den Schulterschluss mit der rassistischen PEGIDA-Bewegung vollzogen haben, das Ruder übernommen. Dies zeigt sich u.a. in den Äußerungen von AfD-Vertreter*innen: So forderten Frauke Petry und Beatrix von Storch, an den Grenzen notfalls auf Flüchtlinge schießen zu lassen. AfD-Ratsherr Martin Schiller aus Münster rechtfertigte diese Äußerungen. Alexander Gauland beleidigte den Fußballnationalspieler Boateng und mit ihm alle schwarzen Deutschen, als er sagte, „die Leute“ wollten so einen wie ihn nicht als Nachbarn haben. Jüngst forderte Gauland, das Asylrecht für Muslime „auszusetzen“. Björn Höcke rückte die Einwan-derungsgesellschaft in die Nähe von „Völkermord“. Die Liste ließe sich fortsetzen.

Die AfD, das ist gnadenloser Populismus gepaart mit Rassismus. Sie ersinnt schäbige Parolen, um die einen Menschen zu verunglimpfen und die Anderen zu beunruhigen. Die AfD träumt von der „tausendjährigen Zukunft der Nation“ (Björn Höcke), bezeichnet den Mindestlohn als „Jobkiller-Gesetz“ (Frauke Petry) oder wünscht sich eine „Erziehung zur Männlichkeit statt Gender-Mainstreaming“ (Marc Jongen) zurück.

Als im Januar 2016 Frauke Petry nach Münster kommen sollte, wollten verschiedene Gaststättenbetreiber*innen der AfD keine Räume zur Verfügung stellen. Frauke Petry hatte daraufhin keine Lust mehr nach Münster zu kommen. Beim Wirt des Kruse Baimken ist die AfD aber weiterhin willkommen: „Die können sich artikulieren, wie sie wollen.“ Linke wie Rechte seien ihm gleichermaßen „Schnuppe“. (zitiert nach RadioQ, 18.01.2016)

Das Kruse Baimken ist der zentrale Versammlungsort der AfD. Ohne die Überlassung von Räumen durch die Gaststätte wäre der Wirkungskreis der AfD-Politik in Münster viel kleiner. Für die AfD wäre es schwieriger, für ihre ausgrenzende Politik zu werben.

Wer also keine Lust auf diese räumliche Nähe zu rechten Phrasendreschern und zu rassistischer Hetze hat: Haltung zeigen!

Haltung zeigen und gehen, kann eine Möglichkeit sein.
Haltung zeigen und sich beim Wirt beschweren, eine andere.
Haltung zeigen und nicht wiederkommen – so lange, wie das Kruse Baimken die AfD beherbergt. Es gibt genug schöne Kneipen und Restaurants in Münster. Diese muss es nicht sein.

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