Das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ will sich am Montag treffen, um über Gegenproteste gegen einen bislang nur auf „Facebook“ angekündigten Aufmarsch von „Pegida“/“Müngida“ am 30. Januar zu beraten. Der Polizei liegt noch keine Anmeldung für einen rechtsradikalen Aufmarsch vor. Das „Keinen Meter“-Bündnis gründete sich anlässlich des Neonaziaufmarsches am 3. März 2012. Damals gingen bis zu 7000 Menschen auf die Straße. Das Bündnis, in dem sich VertreterInnen von Parteien, Jugendorganisationen, Gewerkschaften und antifaschistischen Gruppen zusammengeschlossen haben, organisierte in den letzten Jahre auch Aktionen gegen Auftritte der NPD und „Pro NRW“.
Der Pegida-Bewegung bescheinigt die „Keinen Meter“-Pressesprecherin Nina Bloch einen „völkisch-nationalistischen und rassistischen Charakter“. Es sei gut, dass sich am Montag so viele Tausend Menschen in Münster gegen diese Bewegung ausgesprochen habe. Während bei den Pegida-Demos in Bonn, Köln und Düsseldorf nie mehr als 500 Teilnehmende zusammenkamen, ist der Zuspruch für Pegida in Dresden ungebrochen hoch. Zuletzt sollen dort bis zu 18.000 Menschen mitgelaufen sein. In NRW versuchen rechtsradikale Gruppen wie „Pro NRW“ oder die „Identitäre Bewegung“ Ableger der Bewegung zu gründen. Allerdings hat sich das „Orgateam“ von „PegidNRW“ nach einem blockierten Marsch am Montag in Köln massive Konflikte gespalten. Die bislang nur mit einer Facebook-Präsenz in Erscheinung tretende Gruppierung „Münster gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Müngida) zählt nicht zu den „offiziellen“ Ablegern von Pegida. Es handelt sich offenbar um lokale Trittbrettfahrer ohne Anbindung an die Dresdener bzw. rheinländische Organisationsstruktur.
In welcher Form „Keinen Meter“ gegen den Aufmarsch am 30. Januar in vorgehen wird, sollte dieser denn überhaupt stattfinden, wollen die Bündnismitglieder am Montag klären.