Am Mittwoch referierte Karolin Schwarz, Gründerin und Betreiberin des Projektes „hoaxmap“, im Schloss über Gerüchte und falsche Anschuldigungen, die über Geflüchtete oder Migrant_innen in die Welt gesetzt werden. „Hoaxmap“ dokumentiert Gerüchte, die sicher widerlegt worden sind, auf einer digitalen Karte. Auf der Karte werden nur Behauptungen aufgeführt, die nachvollziehbar gegen-recherchiert sind und sich als unwahr herausgestellt haben. Verbunden wird der Eintrag mit einem Link zu einem Artikel, in dem das Gerücht enttarnt wurde. Meist verweisen diese Links auf Medienberichte, da für umfangreiche eigene Recherchen vor Ort im Projekt keine Ressourcen frei sind. Insgesamt hat die erst im Februar eingestellte Karte schon über 400 Einträge.
Die Herkunft der Gerüchte lasse sich nicht in allen Fällen herausfinden, so Schwarz. Zu vermuten ist, dass in vielen Fällen überzeugte Rassist_innen oder extrem Rechte die Gerüchte in die Welt setzen. Bestimmte Muster bzw. Anschuldigungen tauchen in Gerüchten an unterschiedlichen Orten auf. Die meisten von „hoaxmap“ dokumentierten Gerüchte und Falschaussagen haben sexuelle Gewalt, Raub/Diebstahl oder die Erschleichung von Sachleistungen zum Inhalt. Wer auf Gerüchte über Geflüchtete und deren Widerlegung stößt, kann diese bei „hoaxmap“ melden.