Bis zu 1500 Menschen haben heute unter dem Motto „Keine Sekunde der NPD“ entschlossen, lautstark und kreativ gegen die NPD-Wahlkampfkundgebung protestiert. Bereits vor Ankunft des NPD-Trosses in Münster versammelten sich über 1000 Demonstrant*innen auf der Kundgebung des Keinen Meter-Bündnisses am Stadthaus 1.
Anscheinend war das zu viel Gegenwind für das „Flagschiff“, wie die NPD ihren LKW gerne nennt. In Absprache mit der Polizei wurde die Kundgebung der Neonazis kurzerhand auf den Schlossplatz verlegt. Doch auch dieses Ausweichmanöver nebst polizeilicher Eskorte und Unterstützung, half nichts.
Als gegen 15:30 Uhr der erste Redner der NPD ein „Hallo Münster“ an sein „Publikum“ richtete, wurde dies mit ohrenbetäubendem Lärm, einem gellenden Pfeifkonzert und der Parole „Haut ab“ quittiert. Dies riss während der folgenden Reden nicht ab, sodass die rassistische Hetze der NPD vollkommen unterging. Währenddessen war der Ordnerdienst der NPD damit beschäftigt, ihren Vorstand mit Regenschirmen vor Gemüse und Eiern zu schützen.
Nach einer guten halben Stunde hatte die NPD dann genug und wollte Münster bereits wieder den Rücken kehren. Dies erwies sich als schwierig, weil die Kundgebung von Gegendemonstrant*innen vollständig eingekesselt war. 3 Stunden lang saß die NPD unter wütenden Parolen und Sambarhythmen fest, auch diverse Wendemanöver brachten nicht den erhofften Erfolg. Schließlich verließ der Tross gegen 19 Uhr unter tatkräftiger Mithilfe der Polizei Münster.
Der Versuch der Münsteraner Polizei, die NPD-Kundgebung in bewährter Manier fernab von Gegenprotest auf dem prestigeträchtigen Schlossplatz stattfinden zu lassen, scheiterte am Willen der vielen Gegendemonstrant*innen, die ihren entschlossenen Protest schnell auch dort äußerten. Uns beeindruckt, wie viele Menschen aus unterschiedlichen Spektren heute so ausdauernd mit uns demonstriert haben. Die Übergriffe der bereits mehrfach aufgefallen 17. Bereitschaftspolizeihundertschaft aus Münster gegen Ende der Kundgebung verurteilen wir aufs Schärfste. Wir danken allen, die heute gemeinsam mit uns auf der Straße waren und die NPD-Kundgebung zum Desaster gemacht haben